Silke-Carolin
Wenn es passiert: Angst vor der eigenen Courage

Wenn es passiert: Angst vor der eigenen Courage

Der Schritt zum ersten Coaching – und was danach passiert

Neulich rief mich eine Coachinginteressentin an, um sich über meine Arbeitsweise zu informieren. Sie wirkte gut vorbereitet, hatte bereits Vorstellungen davon, wie ein Coaching ablaufen würde und im eigenen Lebenslauf mit der systemischen Arbeitsweise bereits Kontakt gehabt. Ich fasste im Anschluss das Gespräch noch einmal per Email zusammen und sendete es ihr zu mit dem Hinweis auf mögliche Termine. Und dann? Passierte nichts.

Für mich als Coach ist dies nichts Ungewöhnliches, immer wieder erkundigen sich potentielle Kunden bei mir nach meiner Arbeit und den Preisen. Doch hier spürte ich einmal mehr: Es war die Angst im Spiel. Nicht selten kommt es vor, dass Klienten einen Schritt nach vorne machen – und vor lauter Angst (oder Überraschung) vor der eigenen Courage einen Schritt zurück gehen. Oder auch zwei oder drei.

„Ich will da sein, wenn es passiert“, singen Wir sind Helden auf Ihrem 2006er-Album Von hier an blind. Und im Coaching passiert eine ganze Menge – doch nicht nur dort. Wer ein Coaching in Anspruch nimmt (oder dies vorhat), hat meist schon einen längeren Weg hinter sich, trägt ein Thema mit sich herum, denkt bereits eine Weile über Veränderung nach, hat verschiedene Meinungen eingeholt oder sich diesbezüglich mit anderen Menschen ausgetauscht. Der Schritt, tatsächlich einen Coachingtermin zu vereinbaren und den Veränderungsprozess zu beginnen startet bereits vor dem ersten Telefonat mit dem Coach. Tatsächlich ist der Klient bereits auf dem Weg, bevor ich ihn/sie das erste Mal spreche. Und mir ist dies im ersten Kontakt auch durchaus bewusst (und ich richte meine Arbeit danach aus).

Der Klient jedoch ist manchmal von der eigenen Courage überrascht: Nun wird es also real, die Arbeit beginnt. Und der Beginn eines Coachingprozesses bedeutet letztlich auch, den Ist-Zustand zu verlassen – und damit auch das Nützliche, welches mit dem Coachingthema verbunden ist (jedes Problem hat auch einen sogenannten Nutzen). Vor so einer Reise mag man schon einmal zurückschrecken. Aber wie fragen Wir sind Helden so schön: „Wollt Ihr wirklich zählen wie die Zeit verrinnt?“

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